Medienspiegel
Einer der bedeutendsten zeitgenössischen Holzschneider der Schweiz, hat Thaler, durch die Eigenwilligkeit und Meisterschaft seines technischen Könnens und die zeitnahen Themen der oft sozialen Problemen gewidmeten Blätter Beachtung und Anerkennung auch außerhalb des Landes gefunden. ... Seine Landschaften aus dem Hochgebirge ... haben dem Holzschnitt eine neue Domäne erschlossen ... (Bodenseebuch, Zürich, 1947)
Thalers Werke zeigen künstlerisches Verantwortungsbewußtsein in dem sich schöpferische Gestaltungskraft mit dem Gefühl für das Menschliche auf nobelste Weise verbinden. (Gino Spinelli, Pensiero ed Arte, Bari, Jan./Feb. 1964, zitiert von Ernst W. Roetheli in den Neuen Zürcher Nachrichten 4. Sept. 1964)
Thaler ... ging technisch seine eigenen Wege, indem er die lineare Starrheit und Gebundenheit des Holzschnitts an das Material überwand und im Rahmen der dem Holzschnitt eigenen formalen Strenge dem spröden Holz durch das Gegeneinander von Hell und Dunkel tiefe seelische Stimmungen und Inhalte abzuringen wußte, ohne dass die, fast monumentale Einfachheit und Grösse seiner Form darunter litt. ... (Prof. Dr. Hönn, Bodenseebuch, 1939)
Seine Holzschnitte sind derb und fest, ... markig, voll gedrungener Dramatik, ... Kein Blatt ohne unmittelbare Wirkungskraft. Das ist ein „Expressionismus", der wirklich etwas auszudrücken hat. ... (Braunschweigerische Tageszeitung, Nr. 232, 3./4. Okt. 1936)
... Aus allen Blättern der Mappe spricht jene Menschlichkeit, die, wäre sie Allgemeingut und selbstverständlicher Besitz jedes einzelnen, uns vor Zeiten, wie wir sie heute erleben, bewahrt haben würde. ... (Besprechung der Mappe „Vierzehn Holzschnitte von Willy Thaler“, Die Ostschweiz, 1940)
Willy Thaler arbeitet ... aus dem Gefühl heraus ... Schon in den frühen Holzschnitten, die thematisch und formal dem Expressionismus zuzuordnen sind ... bleibt der soziale Appell wichtiger als die kompositionellen Elemente (St. Galler Tagblatt, 22.2.1984)
Willy Thaler ... dessen subtile Holzschnitte zum Schönsten gehören, was die Schweiz auf diesem Gebiet hervorgebracht hat. Und nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland ist Willy Thaler kein Unbekannter mehr. ... (Die Ostschweiz, 6.6.1957)
... Grosse und nachhaltige Beachtung fanden vereinzelt auch Ausstellungen im Kunstmuseum St. Gallen. 1927, ... Willy Thaler mit der Arbeit seiner ergreifenden und anklagenden Holzschnitte ... (Stickerei-Zeit — Kultur und Kunst in St. Gallen 1870 bis 1930, Kunstmuseum St. Gallen 1989)
Willy Thaler hat um 1930 eine Gruppe von Holzschnitten geschaffen, mit denen er eine überragende Leistung vollbrachte. Mit derb zupackender Volkstümlichkeit schilderte er ergreifend Abgründe des menschlichen Lebens. Seine Malerei fand in leicht hingesetzten Aquarellen ihre reinste Ausprägung. (Kunst'84, Kinstverein St. Gallen)
Die Holzschnitte strahlen dunkle, massive Geborgenheit aus. Die Themen, ... haben immer etwas mit dem Schwarz-Weiss des menschlichen Lebens zu tun. (Appenzeller Zeitung, 7.5.1979)
Thalers Holzschnitt hat ein eigenes Gesicht, ein durchaus persönliches und einmaliges. Was ihn vom Schaffen anderer unterscheidet, ist der Zug ins Grosse, ja ins Monumentale, der allen seinen Werken unverkennbar innewohnt ... (St. Galler Tagblatt, 8.4.1976)
Grosses hat Thaler auf dem Gebiet des Holzschnitts geleistet. ... Ihm wird zugestanden, dass er den Holzschnitt in der Schweiz neu belebt hat. ... (Walliser Volksfreund, Juni 1980)
Willy Thaler strebt in seinem Schaffen - und das ist ein Merkmal seines tiefen Ernstes - nach einer wirklichen Harmonie zwischen den formalen und den geistigen Elementen. ... In den späten Holzschnitten ... verbinden sich die beiden Pole nicht selten zu einer beglückenden Einheit, bei der die ... Ethik durch eine adäquate Aesthetik getragen wird. (Karl Hoenn, Journal des Arts, Zürich, 15.12.1946)
Nirgends schillernde Entfaltung und effektvolle Aufmachung, sondern überall Sammlung und Stille und ein ergreifender Ernst (Ernst W. Roetheli, NZZ, 17.12.1949)
Die Aquarelle zeigen die malerische Qualität Thalers auf überraschende Weise auf, .., weil der Beschauer nach Betrachtung der herben Holzschnitte kaum glauben möchte, dass die Pinselführung Thalers solch subtiler Werke fähig ist, ... (St. Galler Tagblatt, Sept. 1970)
... Niemand hielte seine Malerei für die Malerei eines Sechzigjährigen, ... weil sie immer noch voller Lust zu neuen Abenteuern ist. ... Es passt ins Bild dieses Künstlers, dass er so wesensverschiedene Techniken wie das Aquarell und den Holzschnitt gleichzeitig beherrscht - das Aquarell für seine Farben- und Sinnenfreude, den Holzschnitt als Ausdruck für seine Teilnahme am menschlichen Schicksal. (St. Galler Tagblatt, 22. Nov. 1960)
... seine immerwiederkehrenden Aquarelle von Himmel und Meer, dem Übereinanderfließen von Unendlichkeit und Sehnsucht ... vermitteln eine lichte, frohe Welt ... Es sind Frohbotschaften, die aber auch dazu aufrufen wollen, mit der Schöpfung sorgsam umzugehen und ihre Schönheit zu erhalten. (St. Galler Tagblatt, Okt. 1988)
Immer mehr aber werden die Darstellungen zu Stimmungsbildern, immer mehr lösen sich dann die Elemente äußerer Realität auf im strahlenden Licht. ... Ich nenne den Maler Willy Thaler ... einen Lichtmenschen. ... Ich verstehe die Aquarelle als Abbildungen des in der Natur gesehenen, ... auch nicht als gefühlsbetonte Schilderungen „innerer Vorgänge". Es geht tiefer: Es sind Momente der Klarheit, Wege zum Licht, in einem gewissen Sinne so abstrakt wie Werke der Musik: Farbsinfonien. ... (Hanspeter Spörri, St. Galler Tagblatt, 5.5.1979)
Mehr noch als die Motive selbst lockten den Maler aber die Farben, die er mit schlichter Technik aufs Aquarellpapier brannte. Willy Koch sprach begeistert von einem „Jubilieren der Farbe, ... (Thurgauer Zeitung, 3.2.1981)
Seine Ölbilder beeindrucken durch die Konzentration auf das Wesentliche, durch Schlichtheit des Ausdrucks, der Form und der Aussage sowie durch Sponaneität und Direktheit. (Thurgauer Zeitung, 2.9.1983)
Thaler gilt als Meister des Aquarellierens und als einer der Erneuerer des Holzschnitts in der Schweiz (Die Ostschweiz, 1988)